About This Project
KUNST des ERINNERNS
Kunst im Dialog mit Vergangenheit und Gegenwart anlässlich des 13. Februars 1945
Bürger-Begegnung am 14.02.2016 15:00 – 20:00 Uhr im Kulturrathaus Dresden
Kunst des Erinnerns ist die Abschluss-Veranstaltung des Projektes Bridging Generations, bei der die Arbeiten des 18-Monate-Projekts der Dresdner Öffentlichkeit im Rahmen der Gedenkfeierlichkeiten anlässlich der Bombardierung Dresdens 1945 gezeigt werden.
Der 13. Februar in Dresden gibt alljährlich Gelegenheit, Vergangenheit immer wieder neu zu erkunden. Ein forschender Blick zurück macht dabei deutlich: Jede eigene Geschichte ist vielfältig mit anderen, fremden Geschichten verbunden. Wenn das Erinnern helfen soll, die Zukunft zu meistern, wäre es dann nicht hilfreich, auch mit fremden Augen zurück schauen zu können?
Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Ländern Europas bieten in einer Bürgerbegegnung Gelegenheit dazu: Dresdnerinnen und Dresdner aller Generationen sind eingeladen, einen Nachmittag lang Kunst zu erleben und fremde Vergangenheiten in Europa zu entdecken.
Video:
- über 15 Interviews mit Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges aus Griechenland, Italien, Polen, Ungarn und Deutschland
Ausstellung:
- KAPNOs – the lost reason, Zeichnungen und Objekte des Künstlers Xenofon Sachinis, Universität Thessaloniki (Griechenland)
Poetry Slam:
- „Messages“
Tanz:
- „In Each Other’s Tracks“ – Generationsübergreifende Tanz-Performance von Jenny Coogan mit der Performance-Gruppe ArtRose Dresden
Theater:
- „Moments“ – Generationsübergreifende Theater-Performance von Eva Staroń der Theater-Manufaktur Wrocław (Polen)
Diskussionen:
- Runder-Tisch-Gespräche mit den Zeitzeugen der Zeitzeugen-Videos
Workshops mit den beteiligten Künstlern
Raum-Installation:
- GRAVUREN zur Geschichte Dresdens in Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg durch Dresdner KUNSTPLAN
Intervention:
- Erinnern, Susan Donath (Dresden)
Theater – Performance „Moments“
Das Theaterstück “Moments”, welches eine generationsübergreifende Theaterperformance von Ewa Staroń der Theater-Manufaktur Wrocław (Polen) ist, wird Sie mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit nehmen. In einer künstlerischen Auseinandersetzung mit den Geschehnissen des Zweiten Weltkrieges erleben Sie hautnah Erinnerungen der ältesten Gemeindemitglieder von Wrocław, die damaligen Zustände und die Veränderungen über die nachfolgenden Generationen. Was für Auswirkungen hatte der Zweite Weltkrieg für die Beteiligten, wie ging man mit den Folgen um und schlussendlich, was geht in den Köpfen der heutigen Generation in Wrocław noch über dieses Thema vor? Ewa Staroń lässt dabei Schauspieler unterschiedlicher Generationen in ihrem Stück teilhaben, um das komplizierte Geflecht aus unterschiedlichen Empfindungen, Meinungen und Erlebnissen der einzelnen Altersklassen wahrheitsgetreu aufzudecken. Hierbei wird eine Familiengeschichte im Mittelpunkt stehen, die durch die einzelnen wahren Erinnerungen und Geschichten zum Leben erweckt wird. Die Regisseurin Ewa Staroń ist in Wrocław seit vielen Jahren im Theaterbereich eine bekannte Größe und gibt ihr Wissen mit Leidenschaft an ihre Gruppe weiter. Freuen Sie sich auf ein interessantes, lehrreiches und zugleich unterhaltsames Stück.
Videos
“KUNST des ERINNERNS” soll Erfahrungen wiederspiegeln. Erfahrungen der älteren Generation, die Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges sind. Sie haben Jugendliche zu sich nach Hause eingeladen, um über ihre Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg zu sprechen. Diese kamen, hörten gespannt zu und bannten die Erinnerungen auf Film. Sie produzierten im Nachgang Videos davon und werden diese als einen Höhepunkt audio-visueller Kunst am 14. Februar 2016 im Kulturrathaus Dresden präsentieren. Es wird Videos geben aus Griechenland, Italien, Polen, Ungarn und Deutschland.
Tanz – Performance “In Each Other’s Tracks”
2011 enstand das erste gemeinsam chorografierte Stück “Small Moments of Greatness” des Tanzensembles “ArtRose” mit mehr als 60 Mitwirkenden. Es folgten mehrere Tanzformationen, alle durch Improvisation enstanden, um die Einzigartigkeit, die Würde und das kreative Mitwirken aller Beteiligten miteinzubeziehen. Das neuste Stück “In Each Other’s Tracks” (“Des Anderen Wegen Folgend”) verbindet alte Erinnerungen mit gegenwärtigen Erfahrungen in generationsübergreifender Interaktion. Dieses Stück wird geleitet von Jenny Coogan, Professorin für Zeitgenössischen Tanz.
Die neue Arbeit „In Each Other’s Tracks“ wechselt zwischen den Temporalien der Erinnerungen und dem gegenwärtigen Leben geprägt durch Interaktionen zwischen verschiedenen Generationen.Die neue Arbeit bewegt sich zwischen vergangenen Zeiten aus der Erinnerung und der Spontaneität des gegenwärtigen Moments. Das Stück entstand durch strukturierte tänzerische Improvisation. Eine Bewegungsgrundlage, die die Tänzer durch die gesamte Arbeit führt und die in jeder Performance eine Fülle von NEUEN und unerwarteten Momenten zwischenmenschlicher Kommunikation aufkommen lässt. Der Tanz ist geprägt von individuellen Erinnerungen einiger Tänzer, kehrt jedoch immer wieder zurück in die Gegenwart und feiert so die Unterstützung und die Vitalität einer Gemeinschaft.
Jenny Coogan ist Professorin an der Plalucca Hochschule für Tanz in Dresden.
Poetry Slam „Messages“
Ein Teil des Projektes “KUNST des ERINNERNS” wird Poetry Slam sein. Hier ist Sprache keine Barriere mehr, sondern viel mehr eine Brücke zu anderen Kulturen. Viele Stimmen die alle etwas teilen wollen: Ihre Erfahrungen und ihre Erinnerungen. Dabei sein und mitmachen. Gedichte in allen Sprachen, von Jung und Alt, sollen die Möglichkeit bekommen präsentiert zu werden. Jeder ist willkommen mitzuwirken. Außerdem gibt es die Chance in einem Satz oder einem Wort seine Gedanken zu notieren. Diese werden gesammelt und am Ende der Veranstaltung zu einem langen Gedicht zusammengefügt und auf diesem Wege geteilt.
Ausstellung KAPNOs – the lost reason – Zeichnungen und Objekte des Künstlers Xenofon Sachinis
Prof. Xenofon Sachinis, Dekan der Fakultät Bildende Künste der Aristoteles Universität Thessaloniki (GR), zeigt im Rahmen der Abschluss-Veranstaltung des Projekts Bridging Generations Arbeiten aus seinem künstlerischen Schaffen mit Bezug auf den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und Griechenland. Der Künstler ist bei der Veranstaltung persönlich anwesend.
Raum-Installation „Gravuren zur Geschichte Dresdens in Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg“ durch Dresdner Gruppe KUNSTPLAN
Seit 2001 markiert die Künstlergruppe KUNSTPLAN Erinnerungsorte an Nationalsozialismus und Zweiten Weltkrieg im Dresdner Stadtgebiet durch »Mahndepots«. Diese in den Boden eingelassenen Edelstahlhülsen bergen exemplarische Geschichtserzählungen, die mit den markierten Orten verbunden sind. Sie erinnern sowohl an Biografien von Menschen der Stadt als auch an solche von Institutionen und Gebäuden. Sie stehen stellvertretend für die komplexe und widersprüchliche Geschichte jener Zeit von Alltag, Diktatur und Krieg.
Am 14. Februar wird KUNSTPLAN diese Erinnerungsorte im Saal des Kulturrathauses sichtbar machen und zu einem Rundgang einladen. Dabei wollen wir auch darüber ins Gespräch kommen, wie Orte und Zeichen in unserer Stadt an die Vergangenheit erinnern sollen.
Intervention „Erinnern – In Gedenken an“ – Kunstaktion mit Dresdner Künstlerin Susan Donath
Erstellen eines „Gedenkbuches“
Alle TeilnehmerInnen haben die Möglichkeit eine individuelle Gedenkseite an einen Menschen oder eine Menschengruppe unter Anleitung der Dresdner Künstlerin Susan Donath zu gestalten und damit ein Zeichen, eine Erinnerung zu setzen. Nachfolgend werden die Seiten dabei entstandenen Seiten in einem Buch zusammengefasst.
„One World“ Kunst-Workshop
In diesem Workshop gilt es zusammen eine Welt zu gestalten, in der jeder einen Platz hat und das Recht bekommt mitzuwirken. Wir laden alle herzlich ein, selbst kreativ zu werden und aus Altem Neues entstehen zu lassen.
HipHop – Performance
The Silver Linings presentieren Ihnen und Euch eine moderne Tanz-Performance aus verschiedenen HipHop Stücken. Dieses Mash up beginnt mit den Erinnerungen an die Vergangenheit, macht auf die Geschehnisse des Krieges aufmerksam bevor es die Lebhaftigkeit der Gegenwart aufzeigt. Diese Gruppe besteht aus vier jungen Damen im Alter von 17 Jahren, die schon seit über zehn Jahren zusammen trainieren. Sie wollen den Tanz als künstlerische Interpretation für dieses Thema populär machen und zum Nachdenken anregen.
In Kooperation mit:
Unterstützt durch: